Pflege TÜV

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Pflege TÜV – Verbesserung der Pflege oder zusätzliche Bürokratie?

Wer sich mit der Qualität in der Pflege sowie deren Mess- und Vergleichbarkeit beschäftigt, der wird in der Literatur oder auf den Webseiten von Pflegekassen, Pflegediensten oder Pflegeeinrichtungen zwangsläufig auf das Thema „Pflegenoten“ stoßen. Pflegenoten waren bzw. sind das Mess- und Vergleichsinstrument von ambulanten Pflegediensten und stationären Pflegeeinrichtungen. Die Wahl der richtigen stationären Pflegeeinrichtung oder des ambulanten Pflegedienstes eine wichtige Entscheidung. Schließlich geht es dabei um das Wohl eines Menschen, der auf Hilfe angewiesen ist. Doch seit etwa Mitte des Jahres 2019 findet zunehmend der Begriff des Pflege TÜV Einzug in den Sprachgebrauch der Pflegewelt.

Erfahren Sie nachfolgend alles Wichtige zum Pflege TÜV.

Was ist der Pflege TÜV

Beim Pflege TÜV handelt es sich um ein um ein zweigliedriges Bewertungssystem, bestehend aus einer internen und einer externen Qualitätsprüfung zur Beurteilung der Qualität in der Pflege. Der neue Pflege TÜV basiert auf dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz. Mit diesem wurde Anfang 2019 die Einführung der neuen Pflegeheim Bewertung beschlossen. Die Umsetzung für Pflegeheime erfolgt zum Oktober 2019. Für ambulante Pflegedienste sollen die Prüfungen in ähnlicher Weise umgesetzt werden.

Pflege TÜV – Die Entstehungsgeschichte

Immer dann, wenn etwas in die Kritik gerät oder Verbesserungsbedarf besteht, muss der Status Quo hinterfragt und über Neuerungen bzw. Nachbesserungen nachgedacht werden. So geschehen ist dies auch bei den MDK Pflegenoten Noten.

Diese standen in den letzten Jahren insbesondere bei den stationären Pflegeeinrichtungen stark in der Kritik, da für die Erreichung der Bestnote lediglich Mindeststandards erreicht werden mussten. Dies hatte zur Folge, dass die Gesamtnoten überdurchschnittlich gut ausfielen. Der bundesweite Gesamtdurchschnitt lag hier bei der Note 1,2. Dieser Notendurchschnitt stand im eklatanten Missverhältnis zum Qualitätsbericht des MDK. Im Ergebnis litt das Vertrauen von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen erheblich und es bestand erheblicher Zweifel an der Aussagekraft der Pflegenoten. Durch die irreführende und nur bedingt aussagekräftige Gesamtnote waren Qualitätsmangen nicht klar erkennbar.

Das Gesamtproblematik kann vereinfacht wie folgt dargestellt werden: Durch die Vergabe von Höchstnoten bei der Einhaltung von Mindeststandards bleiben über dem Mindeststandard bestehende Qualitätsunterschiede oder auch Defizite unberücksichtigt. Pflegenoten waren somit durch die inflationäre Verwendung nicht die notwendige Orientierungshilfe.

Pflege TÜV

Pflege TÜV – Stationäre Pflegeeinrichtungen

Im Fokus beim Pflege TÜV für stationäre Pflegeeinrichtungen steht künftig die Ergebnisqualität. Diese erheben Pflegeheime eigenständig anhand von 10 verschiedenen Qualitätsindikatoren wie z. B. der Erhalt oder Mobilität. Die Ergebnisse werden anschließend mit dem Bundesdurchschnitt verglichen. Durch eine Punktvergabe von 1-5 entsteht eine Vergleichbarkeit mit dem Bundesdurchschnitt und es ist erkenntlich, ob die jeweilige Pflegeeinrichtung über oder unter dem Bundesdurchschnitt liegt.

Zusätzlich überprüfen anschließend ein hierfür eigens entwickeltes Programm und Prüfer des MDK die Ergebnisse auf Plausibilität und ob sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Im Gegensatz zum vorherigen Verfahren, kommt somit dem MDK Berater eine wichtigere Rolle zu. Dieser kann und soll künftig in Fachgesprächen mit den Pflegekräften gezielt auf Defizite und kritische Punkte eingehen. Darauf basierend werden Empfehlungen ausgesprochen und gemeinsam an Strategien zur Verbesserung der Qualität in der Pflege gearbeitet.

Pflege TÜV – ambulanter / mobiler Pflegedienst

Genauere Vorschläge zum neuen Pflege TÜV bei ambulanten bzw. mobilen Pflegediensten liegen zum Beitrag dieses Beitrages (Stand: Januar 2020) noch nicht vor. Verschiedenen Quellen zufolge sollen die Prüfungen in ähnlicher Weise gestaltet werden. Ein hierfür eigenes durch das IGES-Institut durchgeführtes Pilotprojekt soll im Frühjahr 2020 beendet sein. Mit weiteren Ergebnissen durch den Pflegequalitätsausschuss soll noch in diesem Jahr gerechnet werden.

Fazit

Zunächst stellt sich die Frage, was das Ziel dieser Maßnahmen ist. Geht es dem Gesetzgeber primär um die verbesserte Vergleichbarkeit und Objektivierung der Messergebnisse oder um die Verbesserung der Pflegequalität? Einigkeit dürfte darüber bestehen, dass die Pflegequalität Vorrang vor der Art von Mess- und Kontrollinstrumenten hat.

Kritik

Deswegen bleibt abzuwarten, ob ein neues überarbeitetes Bewertungssystem zur tatsächlichen Verbesserung der Pflege beiträgt. Positiv beim neuen Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen ist, dass intern übermittelte Daten an die zuständigen Stellen durch externe Überprüfungen plausibilisiert werden. Die interne Erhebung durch Pflegekräfte als auch die Ankündigung externer Kontrollen (wenngleich die Stichproben unbekannt sind) lassen jedoch erneut Spielraum zur Manipulation der Ergebnisse. Zuständige Pflegekräfte könnten Einfluss auf die Bewohner nehmen, indem Sie z. B. kritischen Bewohnern die Zustimmung zur Befragung vorenthalten oder diesen vor dem Kontrollgespräch Repressalien androhen oder besonders freundlich behandeln. Oder aber, bestimmte Bewohner werden durch anderweitige (Freizeit)Aktivitäten von den Gesprächen ferngehalten mit der Begründung sie seien verhindert.

Eine überarbeitete Kombination aus interner und externer Kontrolle ist zwar ein richtiger Schritt hin zu mehr Objektivität, aber es erscheint weiterhin fraglich, ob sich dies positiv auf die Pflegequalität auswirkt. Diese Betrachtung erfolgt auch stets vor dem Faktor Mensch, d. h. der Pflegekraft, die den wichtigsten Part innerhalb des Pflegewesens einnimmt. Eine mit sämtlichen Pflegemitteln ausgestattete Pflegeeinrichtung ist nur so gut, wie ihr Personal diese einsetzt und die Pflegebedürftigen behandelt.

Weitere Maßnahmen

Daher schließt sich die Überlegung an zur Kombination von weiteren verbesserten Kontroll- und Bewertungsmechanismen mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte. Verbesserte Arbeitsbedingungen und höhere Löhne können die Arbeitszufriedenheit der Pflegekräfte und der sonstigen in der Pflege beschäftigten Personen erhöhen, wodurch die Arbeits- und somit auch Pflegequalität steigen können.

Daher sagen wir ja zum neuen Pflege TÜV, halten aber weitere zusätzliche Anreiz- und Kontrollinstrument für sinnvoll und erforderlich.

Pflege durch Angehörige als Alternative

Wer sämtlichen Diskussionen über die Verbesserung der Pflegequalität und Bewertungssystematik umgehen möchte, für den verbleibt als Alternative die Pflege durch Angehörige. Die Pflege durch Angehörige hat unstrittig viele Vorteile, bedarf jedoch einer durchdachten Entscheidung aller daran Beteiligten. Auch müssen sowohl bei der Pflege durch Angehörige als auch durch einen mobilen Pflegedienst die vorhandene Wohnsituation überprüft und ggf. das Badezimmer alters- und pflegegerecht umgebaut werden. Dafür sind wir von SchnellesBad Deutschland die Spezialisten. Gerne kümmern wir uns auch um ihr Bad. Haben Sie weitere Fragen oder möchten einen Beratungstermin mit uns vereinbaren? Dann finden Sie hier unsere Kontaktmöglichkeiten.

Übrigens: Eine alters- und pflegegerechte Badsanierung wird mit 4.000 Euro durch den Pflegekassenzuschuss unterstützt.

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